Die griechische Unterwelt
2023 ist Eleusis - Elefsina - eine europäische Kulturhauptstadt. In der Antike lag hier das Zentrum eines Mysterienkults, der Glückseligkeit im Jenseits versprach.
Die alten Griechen blickten nämlich einem traurigen Schicksal nach dem Tod entgegen. Das liebliche, sonnenverwöhnte Elysion stand bloß den Götterlieblingen offen. Mit Höllenqualen mussten andererseits nur die schlimmsten Frevler rechnen, die sich im finsteren Tartaros wiederfanden.
Sofern sie nicht an die Wiedergeburt glaubten oder einem Mysterienkult anhingen, erwartete die allermeisten Verstorbenen somit ein trostloses Dasein im Hades: ein feuchter, öder Ort, stets in bleichen Winter gehüllt.
Viele Motive der damaligen Vorstellungen hinterließen letztlich Spuren in unserer Sprache. Dazu zählen etwa die Begriffe „Orgie“, „Pompfüneberer“, „Mysterium“, „Tragödie“, „Sisyphusarbeit“, „Élysée-Palast“ oder die Vornamen Dimitrij, Demi, Dennis, Coco und Corinna.